Wie oft denn noch? Bürgermeisterin Saß hat offenbar keine Lust, den Bahnhof für die Stadt Werder (Havel) zu erwerben.

Kein Interesse am Bahnhofsgebäude, trotz städtebaulicher Planung im Bahnhofsquartier und einem Vorkaufsrecht.

Die MAZ berichtete vor wenigen Tagen von den Plänen Werders, das Eingangstor der Stadt, den Bahnhof, in den kommenden Jahren attraktiver zu gestalten. Zurückzuführen ist dieses Vorhaben auf einen Beschluss der Stadtverordneten aus dem Jahre 2020, ein städtebauliches Konzept im Bahnhofsquartier erstellen zu lassen. In der Folge erarbeitete die Agentur Bahnstadt aus Berlin eine engagierte Planung. Sie entspricht sowohl der Ergebnisse der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, als auch derjenigen der politischen Gremien. Die Planung erstreckt sich über privaten und städtischen Grund. Für die Handlungsfähigkeit der Stadt haben die Stadtverordneten danach eine Vorkaufssatzung beschlossen. Flächen und Gebäude in städtischem Eigentum sind der sicherste Weg zur raschen Umsetzung.

Umso erstaunter nehmen wir zur Kenntnis, dass die Stadt den Bahnhof trotz Vorkaufsrecht nicht erworben hat. Nicht zum ersten Mal im Übrigen, denn bereits vor Jahren hätte die Stadt den Bahnhof für wenig Geld übernehmen können. Das in Werder mit Abstand am stärksten frequentierte Gebäude, das Eingangstor für Einheimische und Besucher, das Kernstück aller Entwicklungen am und im Umfeld des Bahnhofs will die Verwaltungsspitze offenbar nicht. Fr. Bürgermeisterin Saß hielt es nicht einmal für notwendig, den Fachausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt über den anstehenden Verkauf bzw. die Möglichkeit zum Erwerb zu informieren.

Leider reiht sich diese Eigenwilligkeit nahtlos in das visionslose Handeln der gegenwärtigen Amtsinhaberin Saß. Dabei ist das Bahnhofsgebäude kein Einzelfall. Man erinnere sich an die Ablehnung zum möglichen Kauf der Friedrichshöhe samt 3 ha Grundstück, für das die Verwaltungsspitze keine  eigenen Ideen entwickeln wollte. Das Deutsche Haus in Glindow hätte der ideale Standort für das Bürgerzentrum Glindow werden können, das Kaufhaus in der Innenstadt öffentlich genutzt, und ein verpasstes Grundstück an der Karl Hagemeister Grundschule hätte die Platznot vermeiden können, die durch den Anbau nun unabwendbar ist.  Man muss wirklich kein Hellseher sein, um das  Potenzial und die Bedeutung all dieser Liegenschaften für Werders Bürgerinnen und Bürger zu erkennen. Man muss wohl annehmen, dass der vorübergehend angekündigte Verkauf der Bismarckhöhe doch nicht so ganz vom Tisch ist, bei so viel Desinteresse am kommunalen Tafelsilber.

Dabei verkennt die Bürgermeisterin, dass die Stadt Werder gerade auch von der Schönheit ihrer historischen Substanz lebt, und dass über die Amtsperiode hinaus auch Flächen für zukünftige Aufgaben und Generationen bevorratet werden müssen.

Unserer Einschätzung nach hat sich die gegenwärtige Amtsinhaberin Saß mit dem desaströsen Management des  Thermenbaus und zuletzt Kosten um die 50 Millionen Euro finanziell stranguliert. Das schränkt offenbar an anderen Stellen die Handlungsfähig stark ein. 

Wir wollen nicht weiterhin zusehen, wie ideenlos unsere Stadt verwaltet wird, anstatt ihr gutes Potential zu nutzen und zu sichern.  Auch aus diesem Grund ist der Wechsel an der Rathausspitze so notwendig!