Grundsteinlegung am Erweiterungsbau Ernst-Haeckel-Gymnasium

Die Feierlaune ist bei den GRÜNEN gedämpft, so der Fraktionsvorsitzender Markus Altmann. Die Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau am Ernst-Haeckel-Gymnasium wurde von Bürgermeisterin Saß als großer Meilenstein gefeiert. So zumindest liest sich die dazugehörige Mitteilung des Pressesprechers Klix. Dies lädt zur genaueren Betrachtung ein:

Verwundert ist man zunächst über die Bezeichnung „Bismarckhöhe 2.1“. Haben wir Bürgerinnen und Bürger Version 2.0 verschlafen? Und was gibt eigentlich Anlass zur großen Freude? “Klarzustellen ist zunächst, dass es nicht 8, sondern lediglich 4 neue Klassenzimmer geben wird. Die anderen Räume sind Fachräume oder Lehrerzimmer, auf die die Schule ebenfalls seit Jahren verzichten musste”, so Markus Altmann, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen & Claudia Fehrenberg.

Weiter fragt man sich, was es an einer Grundsteinlegung zu feiern gibt, die weit über 10 Jahre nach der Bedarfsmeldung durch Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern erfolgt und am damaligen Bedarf einer 4-Zügigkeit abgeleitet wurde. Diese Bedarfe sind durch die angehende 5-Zügigkeit längst überholt. Warum dauerte es gut 6 Jahre, bis die einst die absolute Mehrheit stellende CDU-Fraktion von der Notwendigkeit zur Erweiterung überzeugt war? Warum dauerte es nach dem Beschluss weitere quälend lange 6 Jahre, bis nun der Grundstein gelegt wurde? Die Nutzungsaufnahme wird laut Sachstandsbericht rund 2 Jahre nach Baubeginn erwartet.

Wir freuen uns, dass es nach dieser Durststrecke endlich losgeht, aber warum können andere Städte und Gemeinden in unserer Nachbarschaft dies so viel schneller?

Nicht nur, dass Lehrer*innen und Schüler*innen am jahrelang andauernden Raummangel zu leiden hatten, auch die Kosten sind seither deutlich gestiegen. Die ursprüngliche Planung ging von Baukosten von unter 5 Mio Euro aus. Heute rechnet Fr. Bürgermeisterin Saß mit knapp neun Millionen Euro. Betrachtet man die im Vergleich dazu geradezu atemberaubende Geschwindigkeit, mit der die Therme in Werder fertig geplant und -gebaut (2018 – 2021) wurde, ist die ausdrückliche Freude von Bürgermeisterin Saß gänzlich nicht mehr nachvollziehbar.

Zu guter Letzt bleibt die Frage nach dem Vergleich zur Bismarckhöhe. Worin genau sieht Fr. Bürgermeisterin Saß Ähnlichkeiten oder gar eine Weiterentwicklung, wie es vermutlich die Bezeichnung 2.1 vermitteln soll?

Die Bismarckhöhe als einen Ort der Kultur und des gesellschaftlichen Beisammenseins – jedem Verein und Besucher*innen mehr oder weniger offen. Anders aber die Planungen zur Aula. Die von uns und anderen geforderte Planungsberücksichtigung für Veranstaltungen auch außerhalb des Schulbetriebs wurde seitens der Verwaltungsspitze strikt abgelehnt. Also kein öffentlicher Ort, an dem Vereine tagen, Tanz und Theater aufgeführt oder Jubiläen gefeiert werden?

Oder möchte Fr. Bürgermeisterin Saß an dieser Stelle schon ankündigen, dass die Bismarckhöhe 1.0 nach Fertigstellung der Erweiterung am Ernst-Haeckel-Gymnasium aus ihrer Sicht nicht mehr benötigt wird? Eben genau das, was bei einem Update mit alter Software auch geschieht?